
Vergangene Welten erleben: (Virtuelle) Einblicke in ....
Bonn [ENA] Vergangene Welten erleben: (Virtuelle) Einblicke in die Archäologie Uni Bonn und VarI laden zum Tag der Archäologie am 5. Juli von 11 bis 17 Uhr ein Einen Einblick in vergangene Welten gewähren das Institut für Archäologie und Kulturanthropologie der Universität Bonn zusammen mit dem Verbund archäologische Institutionen KölnBonn (VarI) und dem Verein von Altertumsfreunden im Rheinlande e.V. am 5. Juli
im LVR-Landesmuseum Bonn, Colmantstr. 14-16 in Bonn: Am Tag der Archäologie stellen Forschende von 11 bis 17 Uhr ihr Arbeit vor und laden zu virtuellen Rundgängen durch kulturhistorische Stätten ein. Dreizehn archäologische Projekte der Universitäten Bonn und zu Köln sowie des Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) stellen die Forschenden in ihren allgemeinverständlichen Vorträgen vor. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den archäologisch-naturwissenschaftlichen Methoden: Dr. Leo Klinke vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland stellt geophysikalische Prospektionen vor, so der Fachbegriff für die Erkundung und Erfassung von archäologischen Stätten.
Durch sie können Archäologinnen und Archäologen Bodendenkmäler und Funde ohne Ausgrabungen zerstörungsfrei dokumentieren. Knochen wiederum geben wichtige Hinweise auf die Lebensverhältnisse von Menschen in historischen Epochen, was Leonie Pathé von der Universität Bonn am Beispiel des Rheinlandes im Mittelalter thematisiert. Julia Becker (Universität zu Köln) erklärt, wie Forschende durch Isotopenanalysen von Bleiobjekten Handelsbeziehungen der Spätantike rekonstruieren. Ebenfalls im Fokus: Stadt und Religion vergangener Gesellschaften. Das Spektrum der Vorträge reicht von Forschungen in Nordafrika und Italien bis ins Rheinland. In Ostia, der Hafenstadt Roms, erforschen Bonner und Kölner Archäologinnen und
Archäologen eine der frühesten christlichen Kirchen aus dem frühen 4. Jahrhundert n. Chr. Im Rheinland stehen ein bislang weitgehend unbekannter Töpfereibezirk bei Vettweiß-Soller und die Großen Thermen der Colonia Claudia Ara Agrippinensium, dem heutigen Köln, im Vordergrund. Weitere Vorträge behandeln das im Bau befindliche MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln und das Großprojekt HESCOR der Universität zu Köln, das das komplexe Zusammenspiel von kultureller Evolution und Ökosystemen besser verstehen hilft. Wer es genauer wissen will oder wem schon immer eine archäologische Frage im Kopf herumging, hat die Möglichkeit, in den Pausen mit den Archäologinnen und Archäologen der Universitäten Bonn und
zu Köln ins Gespräch zu kommen. Der Eintritt zu den Vorträgen ist kostenlos. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. - Mit der VR-Brille durch die Krypta des Markusdoms - Die Krypta des Markusdoms in Venedig sowie die etruskischen Gräber in Cerveteri können Besucherinnen und Besucher in der Regel nur eingeschränkt betreten – nicht so am Tag der Archäologie: Mithilfe von digitalen Visualisierungen können die Besuchenden diese kulturhistorisch bedeutenden Orte virtuell erkunden. Ebenfalls durch VR-Brillen erlebbar:
ein virtuelles Museum, in dem digitale Zwillinge von Trink- und Tischgefäßen aus dem 7. bis 4. Jahrhundert v. Chr. aus dem antiken Griechenland in die Hand genommen und untersucht werden können. Die virtuellen Welten haben Archäologinnen und Archäologen der Universität Bonn in Zusammenarbeit mit dem Bonn Center for Digital Humanities (BCDH) in verschiedenen Projekten entwickelt: ViCo (https://www.bcdh.uni-bonn.de/de/forschung/vico)und Virtual Worlds in Teaching Archaeology (https://www.virtualworldsarchaeology.com/). „Wir nutzen diese virtuellen Digitalisierungen in unserer Forschung, setzen sie aber insbesondere auch in der Lehre für unsere Studierenden ein“, erklärt Prof. Dr. Stefan Feuser vom Institut für Archäologie und
Kulturanthropologie, der auch Mitglied in dem Transdisziplinären Forschungsbereich „Present Pasts“ ist. - Standortübergreifende Zusammenarbeit - Der Tag der Archäologie wird von der Universität Bonn zusammen mit dem Verbund archäologische Institutionen KölnBonn (VarI) organisiert. Der 2008 gegründete Verbund verfolgt das Ziel, die Zusammenarbeit der im Raum Köln-Bonn vertretenen archäologischen Institutionen auszubauen, ihr durch einen disziplinenübergreifenden Austausch neue Impulse zu geben sowie durch eine verstärkte strukturelle Vernetzung Synergien für Forschung und Lehre zu schaffen.